Aus dem Kurs: Projektmanagement: Planung und Strukturierung

Was ist Planung?

In diesem Film gehen wir davon aus, dass Sie von Ihrem Chef oder von einem Kunden einen Projektauftrag erhalten haben. Das Projekt ist initiiert, Sie haben einen Arbeitsauftrag und nun sollen Sie loslegen, am besten mit der Planung. Zunächst stehen viele Fragen im Raum. Nehmen wir unsere Projektmetapher als Ausgangspunkt. Da stehen Sie auf der einen Seite und das Projektziel, die Schatztruhe, auf der anderen. Ihr Auftrag ist es, das Projekt-Schiff zum Ziel zu manövrieren. Aber wie? Das ist zunächst noch offen. Dafür steht das Fragezeichen, stellvertretend für die vielen Fragen, die Sie haben. Wer arbeitet an Ihrem Projekt mit? Also außer Ihnen selbst. Wer kann Ihnen helfen und mitwirken? Wer steht dafür überhaupt zur Verfügung? Der beste Steuermann nutzt Ihnen nichts, wenn er keine Zeit hat. Was wollen/sollen Sie überhaupt erreichen? Gut, das sollte in Ihrem Projektauftrag stehen, aber ist das, was da steht, auch eindeutig, konkret genug, spezifisch? Steht da, was auch wirklich gemeint ist. Ist das, was der Auftraggeber meint, tatsächlich das, was er braucht und will? Die Auftragsklärung ist eine der Königsdisziplinen im Projektmanagement. Und wer sich ihr nicht ausreichend widmet, endet schnell mit einer Themaverfehlung. Thema verfehlt, Ziel verfehlt. Wie können Sie das Ziel überhaupt erreichen? Ist der Weg klar? Gerade bei komplexen Aufgabenstellungen ist dies häufig von Anfang an nicht gegeben. Der Lösungsweg muss erst erarbeitet werden. Wann müssen Sie oder Ihr Team dafür welchen Schritt machen? Wenn wir den Lösungsweg kennen, werden wir eine zeitliche Vorstellung benötigen. Das wird schon Ihr Auftraggeber wissen wollen. Sie werden es benötigen, um für den entsprechenden Zeitraum Proviant an Bord zu haben und für die Heuer Ihrer Mannschaft zu sorgen. Aber auch Team-intern werden Sie zur Synchronisation von Aufgaben ein zeitliches Gerüst benötigen. Womit? Welche Werkzeuge, Materialien kommen zum Einsatz? Nehmen wir ein große Boot, mit dem wir viel transportieren können oder lieber ein kleines wendiges? Wo findet das Ganze statt? In der realen Welt verlassen wir unsere Schiffsmetapher, wo wird Ihr Team arbeiten? Auf einer Baustelle, im Labor, rein virtuell nur über das Internet miteinander verbunden? All diese Fragen und noch viel mehr soll uns diese Projektplanung beantworten. Noch einmal zurück. Was ist also Planung? Planung beschreibt die menschliche Fähigkeit zur gedanklichen Vorwegnahme von Handlungsschritten, die zur Erreichung eines Zieles notwendig sind. Projektplanung ist demnach das systematische vorausschauende Durchdenken des Projektes basierend auf der Analyse des Projektauftrags und der darin angelegten Aufgaben. Im Rahmen der Projektplanung entwickeln Sie eine Vorstellung von dem personellen, sachlichen und finanziellen Rahmen sowie dem zeitlichen Ablauf. Das Ergebnis der Planung ist der Projektplan. Der Projektplan ist Grundlage für die Steuerung und Maßstab für die Kontrolle des Projektes. Wieder in unserem Beispiel. Ein erster Plan beschreibt den direkten Weg zu Ihrem Projektziel. Aber da war noch etwas. Auf der Strecke befinden sich zahlreiche Klippen, die sie umschiffen müssen. Unser erster einfacher Plan dürfte vermutlich nicht funktionieren. Sie werden nicht umhin kommen, Projektgegenstand und Projektumfeld differenzierter zu betrachten und einen differenzierteren Projektplan zu erarbeiten. Sie werden Einzelschritte identifizieren und planen müssen, um Ihr Projekt zwischen den Klippen hindurchzunavigieren. Schritt für Schritt bis zum Ziel. Planung ist keine Schikane oder Strafaufgabe sondern eine notwendige Voraussetzung, damit Sie Ihr Ziel erreichen. Die Planung versucht, vorab die wesentlichen Fragen Ihres Projekts bzw. des Projektverlaufs zu beantworten. Das passiert freilich nicht im luftleeren Raum oder auf der grünen Wiese, sondern im konkreten Kontext Ihrer Aufgabenstellung, Ihrer Organisation, Ihres Umfelds. Die Planung muss allen Projektbeteiligten gerecht werden. Dem Allem muss Planung Rechnung tragen.

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