Aus dem Kurs: Projektmanagement: Planung und Strukturierung

Grundlagen der Ablaufplanung und Terminplanung

Aus dem Kurs: Projektmanagement: Planung und Strukturierung

Grundlagen der Ablaufplanung und Terminplanung

Sie haben bereits bei der Beschreibung der Anforderungen kennengelernt, dass es mitunter Vorbedingungen gibt. Die einzelnen Use Cases und Arbeitspakete sind häufig nicht unabhängig voneinander. Auch Ihre Ressourcen und Ihr Team lassen sich nicht beliebig teilen oder vervielfachen. Sie werden gar nicht umhinkommen, die einzelnen Aufgaben in einen sinnvollen Ablauf zu bringen. Und wenn Sie diesen haben, können Sie ihn auch mit konkreten Terminen versehen. Die Grundlagen dafür sind Gegenstand dieses Films. Sie wollen also die Fragen des Wie, in welcher Reihenfolge und des Wann beantworten. Sie haben im agilen Projektmanagement bereits die verschiedenen Planungsebenen kennengelernt. Die Reihenfolgeplanung im agilen Projektmanagement ergibt sich aus der Zuordnung zu einzelnen Releases und Iterationen. Weitergehende Abhängigkeiten müssen innerhalb des Teams in der jeweiligen Iteration im Rahmen der Teamaufgaben und Arbeitsaufträge gelöst werden. Zentral im agilen Projektmanagement ist die Planung in Releases, Iterationen oder Sprints. Man nennt dieses Vorgehen auch Timeboxing. Eine Timebox ist ein Hilfsmittel zur Planung und Überwachung von Entwicklungsprozessen. Eine Timebox, also ein Zeitfenster, umfasst genau eine Iteration. Eine Timebox, also Iteration, definiert einen Zeitrahmen, an dessen Ende eine Menge von Ergebnissen in einer bestimmten Detaillierung und Vollständigkeit nachprüfbar und formal dokumentiert vorliegen soll. Release- und Iterationsplanung sind ggf. anzupassen. Aber statt wie im klassischen Projektmanagement immer gleich die Gesamtplanung anzupassen, fokussiert im Agilen die Planung auf die einzelnen Releases und Sprints. Insbesondere auf den jeweils nächsten Sprint, das nächste Release. Im klassischen Projektmanagement werden gerne Phasenmodelle bemüht. Das Wasserfallmodell bzw. den modifizierten Wasserfall haben Sie im Rahmen der Planungsgrundlagen bereits kennengelernt. Er ist ein Beispiel für ein sequenzielles Phasenmodell. Neben phasenorientierten und iterativen Modellen gibt es noch einen evolutionären Ansatz, quasi wiederverwendende Modelle wie das Spiralmodell. Das Spiralmodell nach Böhm stammt aus der Softwareentwicklung und basiert auf einem einfachen Phasenmodell aus Analyse, Design, Implementierung und Test. Dieses wird im Projektverlauf für mehrere Releases mehrfach durchlaufen. Der Projektverlauf geht also spiralförmig durch das Phasenmodell. Während in der Aufgabenplanung Liefergegenstände und Arbeitspakete geplant werden, planen wir in der Ablauf- und Terminplanung Aktivitäten und Meilensteine. Aktivitäten, also Arbeitsvorgänge, Prozesse, können wir sprachlich schon an einem Verb erkennen. Das Messer schleifen, den Baum pflanzen, das Gerüst verschrauben. Meilensteine sind ein anderes zentrales Konzept. Meilensteine sind keine Vorgänge oder Aktivitäten, sondern markieren den Termin definierter Ereignisse mit besonderer Bedeutung. Sie sind Schlüsselereignisse. Solche können die Bereitstellung von Zwischenergebnissen oder Liefergegenständen sein. Neben inhaltlichen Aspekten kann dies möglicherweise auch kaufmännisch relevant sein, wenn z.B. an bestimmte Lieferergebnisse Zahlungsvorgänge an Lieferanten oder Dienstleister gekoppelt sind. Gleiches gilt für besondere Prüfungen wie Abnahmen, Zwischenabnahmen oder Reviews. Meilensteine können wegweisende Entscheidungen markieren, etwa die Budgetfreigabe oder richtungsweisende, möglicherweise irreversible Festlegungen. Oder Phasenübergänge, z.B. der Beginn oder das Ende einer Phase. Eng verwandt mit solchen Meilensteinen zu Phasenübergängen oder speziellen Prüfungen sind Stage-Gate-Konzepte. Stage entspricht einer Phase. Gate ist wörtlich das Tor, das am Ende einer Phase erfolgreich zu durchqueren ist. Nur wenn ein Gate erfolgreich erreicht wurde, geht es in der nächsten Phase weiter, dem nächsten Stage. In diesem Film haben Sie die Grundlagen der Ablauf- und Terminplanung kennengelernt. Im Agilen ist das Timeboxing das zentrale Konzept. Die Release- und Iterationsplanung wird in entsprechenden Zeitfenstern abgebildet. In der klassischen Welt können wir mit einem groben Phasenmodell wie dem Wasserfallmodell beginnen. Daneben gibt es auch noch evolutionäre Ansätze wie das Spiralmodell.

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